Dienstag, 6. Oktober 2009

Die Hypo will mich nicht. Und dich auch nicht.

Die Hypo Tirol gehörte bisher zu 100% dem Land Tirol. Nun wird etwa ein Viertel der Bank um 100 Millionen Euro verkauft. Und zwar kann man Eigentum an der Hypo erwerben in Form von Partizipationsscheinen und erhält dafür auch noch 5% garantierte Zinsen im Jahr plus die Möglichkeit einer zusätzlichen Dividende. Ich weiß nicht, welche Bank solche Konditionen anbietet.

Jedenfalls habe ich mir gedacht, das ist doch ein gutes Angebot. Nicht, dass ich so viel Geld hätte. Aber ich habe einmal versucht, ob ich eigentlich auch Eigentümer der Hypo werden kann. Jetzt weiß ich: ich kann nicht.

Zuerst hieß es: "vielen Dank für Ihre Anfrage in Bezug auf die Zeichnung des geplanten Partizipationskapitals der Hypo Tirol Bank AG. Aus steuerlichen Gründen ist dieses Produkt für Privatkunden leider nicht attraktiv"

Das Steuer-Argument hielt ich für vorgeschützt. Also bestand ich darauf, Miteigentümer der Hypo zu werden. Dann schrieb mir die Hypo weiter:
"bezugnehmend auf Ihr Mail vom 10.09.2009 dürfen wir Sie informieren, dass in Abstimmung mit dem Eigentümer die Entscheidung fiel, Partizipationskapital ausschließlich institutionellen Investoren anzubieten. Es ist derzeit nicht angedacht, Partizipationskapital an Privatinvestoren zu verkaufen."

Ich sah das nicht ein und blieb weiter stur, bis es hieß: "Selbstverständlich wurde gegenständliche Vorgehensweise im Vorfeld auch juristisch geprüft, und dürfen wir Ihnen mitteilen, dass Emittenten bei der Auswahl des Emissionsadressatenkreises grundsätzlich frei sind. So können Emittenten u.a. ihr Angebot an bestimmte Investoren - im Fall der Hypo Tirol Bank AG institutionelle Investoren - oder aber an einen unbestimmten Adressatenkreis richten, solange der Emittent nicht gegen anderslautende Gesellschafterbeschlüsse, gesellschaftsvertragliche Vorgaben bzw. das Aktienrecht verstoßen."

Nicht, dass ich wirklich Anteile an der Hypo gekauft hätte (dafür habe ich nicht das Geld). Aber spannend finde ich das schon: Private können keine Anteile an der landeseigenen Bank erwerben, nur institutionelle Investoren. Die BürgerInnen sind zwar bisher die EigentümerInnen, in Zukunft dürfen sie es aber nicht mehr sein. So macht man Privatisierung zu Gunsten kapitalstarker Unternehmen. Die werden sich einen Ast abfreuen über das gute Angebot der Hypo. Die Privaten müssen halt mit schlechteren Konditionen leben. Sehr sozial, Herr Landeshauptmann!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

da muss i dir leider ah recht geben.

kranebittobserver hat gesagt…

das bringt mich auf die Idee: man müsste eine Green Bank gründen. Diese sollte anstatt Profiten nachzulaufen oder wie die Raika soziale Zwecke zu verfolgen einzig und allein der Umwelt, Entwicklungshilfe und Ethik dienen und in jene Projekte investieren.