Mittwoch, 2. November 2011

Die Verantwortung der Medien

Heute wartete Die Kronenzeitung mit einer interessanten Schlagzeile auf. Sie lautete:


Was war passiert? Der griechische Ministerpräsident hatte angekündigt, er wolle eine Volksabstimmung über das Euro-Paket für Griechenland. Also über Sparmaßnahmen ebenso wie über den Euro-Verbleib selbst. Das erzürnt die Krone nun so, dass sie Griechenland gleich ausschließen will.

Ich denk mir halt: Welche Zeitung wollte, vermittelt ihres submissesten Leserbriefschreibers, alle möglichen Volksabstimmungen über die EU in Österreich haben? Eien Volksabstimmung über den Lissabon-Vertrag beispielsweise? Griechenland gibt derzeit gerade seine Souveränität an die EU ab - was würde die Krone wohl verlangen, wenn das hierzulande passieren würde?

Ich finde, es gibt auch eine Verantwortung der Medien, die Menschen nicht für dumm zu verkaufen. Und dazu gehört auch, anderen zuzugestehen, was man selbst will. Also: Wenn Österreich volksabstimmen darf, dann darf das Griechenland auch, ob es uns gefällt oder nicht. Oder man soll gleich sagen, dass das nur als Ausnahmeregelung für die Alpenrepublik gemeint war.

7 Kommentare:

lolo hat gesagt…

Ihre Website ist wunderbar und vielfältig. Ungültig und Schlaflosigkeit Ich bin immer beschäftigt Dank an Sie.
Viel Glück!
horoscope

Anonym hat gesagt…

Herr Mair,

ihre Kollegen und Kolleginnen im NR lassen Volksabstimmungen überhaupt nicht zu. Soviel zur "Verantwortung" der Grünen..

Würden Abstimungen über Euro und EU stattfinden, wäre Österreich schon morgen nicht mehr Mitglied...

Es wäre eine Segen für die Griechen selbst, wenn sie aus der EU und aus dem Euro austreten.

unwählbar hat gesagt…

Dass du dich ernsthaft traust, dich über Verantwortung bei Veröffentlichungen zu beschweren find ich schon eher dreist.

Zur kronenzeitungsschlagzeile kann man nur populismus sagen, da könntest sogar du dir noch was abschauen!

Anonym hat gesagt…

mach doch eine befragung, wer illegale drogendealer fördern will oder auch nur gegen sozial gestaffelte studiengebühen ist - aber österreichweit und nicht an den unis ... dann wirst du sehen, was das volk alles will.
könntest auch die liebe zu den asylantenheimen österreichweit abfragen...
wenn wir nicht die totgeburt eu hätten, wären die lesbe und die anderen vertrottelten grünen ohne superjob.

Anonym hat gesagt…

Die Reflexion über die Verantwortung der Medien fehlt oft.
Es geht um alles Mögliche...Populismus und Verkaufszahlen.
Die Verantwortung fehlt umso mehr, da da die Methoden der Meinungsbildung kaum reflektiert werden.....

Wie war das mit der UMIT noch mal- man sollte jetzt nur mehr sagen es wäre alles in bester Ordnung (so suggeriert es die Berichterstattung in den letzten Monaten), schließlich wurden sogar neue Studien akkreditiert. Und die Menschen, die von einen Tag am anderen ihr Studium verloren haben, ohne aufschiebende Wirkung, sollten still sein und in Vergessenheit geraten.

Anonym hat gesagt…

Schon witzig, dass sich ausgerechnet ein Linksextremer für Volksabstimmungen ausspricht. (Selbstverständlich nur für jene, die in anderen Staaten stattfinden).

Würden Sie sich in Österreich auch für eine Volksabstimmung in Sachen Zuwanderungspolitik stark machen? Ach nein, natürlich nicht, denn Minderheitenrechte dürfen ja nicht von Mehrheiten bestimmt werden (von wem eigntlich dann?).

Noch witziger ist der Umstand, dass Mair die Verantwortung der Medien einfordert, wo er aufgrund seines Politikwissenschaftsstudium doch wissen müsste, dass 80 % der Chefredaktionen im deutschsprachigen Raum von Grün- und Rot-Wählern besetzt werden.

Gebi Mair hat gesagt…

Wie kommst denn auf die 80%? Und wie schaut das in Tirol aus?