Freitag, 26. Oktober 2012

Willkommen, Bergsteigerdorf St. Jodok, Schmirn- und Valsertal

Seit gestern Abend gibt es ein neues Mitglied im erlesenen Kreis der Bergsteigerdörfer. Mit dieser Initiative versucht der Alpenverein, periphere, aber alpinistisch interessante Regionen vor den Vorhang zu stellen und gleichzeitig mit ihnen an Konzepten zur Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus zu arbeiten.

In einer Feier in Schmirn wurde gestern die Internetpräsenz der Bergsteigerdörfer St. Jodok, Schmirn- und Valsertal freigeschalten. Auf ihr finden sich nicht nur viele schöne Bilder, sondern auch Tourentipps, vom Alpinklettern übers Bouldern bis zu Skitouren, Eisklettern und Langlaufen, und natürlich auch Unterkunfttipps in den Partnerbetrieben.


Zur Idee der Bergsteigerdörfer, die im Rahmen der Umsetzung der Alpenkonvention entwickelt wurde und mit EU-Mitteln gefördert wird, gehört auch, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. Ruhe ist nicht nur Abgeschnittensein, sondern Ruhe ist auch eine Qualität, die man mit anderen teilen kann. Zeit zum Verweilen und Genießen steht im Mittelpunkt des Konzeptes Bergsteigerdörfer. Und die Förderschiene soll auch dazu beitragen, den nachhaltigen Tourismus zu stärken und regionale Versorgung und öffentliche Mobilität sicherzustellen. 

Der öffentliche Verkehr stellte sich in den Gesprächen an diesem Abend als eine der zentralen Fragen für die neuen Bergsteigerdörfer heraus. Besonders gefreut hat mich aber noch etwas: Die Bürgermeister beider Gemeinden gaben ein Bekenntnis dazu ab, als Bergsteigerdörfer gegen die Liftverbindung Schmirn-Hintertux aufzutreten. Die Seilbahnerlobby dieses Landes würde Schmirn nämlich gerne zu einem Parkplatz für das Zillertal machen: Italienische Gäste sollen durchs Schmirn fahren, dort parken und mit einem Lift auf den Hintertuxer Gletscher gebracht werden. Das würde die alpinistischen Ziele im Talschluss zerstören, vor allem aber brächte dieses Projekt eine enorme Verkehrsbelastung für das Tal. Profitieren würden einige wenige Grundbesitzer, und natürlich wieder einmal die Seilbahner. Dass sich die Bürgermeister gestern klar und offensiv gegen dieses umweltzerstörerische Projekt ausgesprochen haben - trotz starken wirtschaftlichen Drucks - zeigt allein schon, dass das Prädikat Bergsteigerdörfer hier zu Recht verliehen wurde.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

ch entdeckte einen Blog so weit ... viele Informationen zu unseren Raum zu verbessern! Also danke und einen schönen Tag

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